Datenschutzerklärung erstellen

Datenschutzerklärung erstellen

Jede Website braucht eine Datenschutzerklärung. Wie bereits im Artikel Check und Umsetzung erwähnt, sollte die Datenschutzerklärung im Fussbereich deiner Website zu finden sein.

Für Soloselbständige und Kleinunternehmer ist es oft nicht wirtschaftlich, eine individuelle Datenschutzerklärung von einem Anwalt erstellen zu lassen.

Eine gute Alternative sind Datenschutzgeneratoren, mit denen man eine eigene Datenschutzerklärung erstellen kann. Diese Texte sind zwar nicht zu 100% individuell, aber sie bieten eine kostengünstige Lösung.

In der Schweiz gibt es derzeit kein kostenloses Angebot, das auch die Anforderungen des neuen Datenschutzgesetzes (revDSG) erfüllt. Es gibt jedoch zwei gute Möglichkeiten, um eine Datenschutzerklärung gemäss schweizerischem Recht zu erstellen:
die Anbieter Datenschutzpartner und PrivacyBee.

Im Folgenden werde ich dir beide Anbieter vorstellen und die Vor- und Nachteile aufzeigen. So kannst du eine Entscheidung treffen.

Disclaimer:

Als Webdesignerin möchte ich darauf hinweisen, dass ich keine Rechtsauskunft geben darf und kann. Die Informationen und Meinungen, die ich in meinen Artikeln teile, basieren lediglich auf meinem Verständnis zu diesem Thema. Mein Ziel ist es, dir mit meinen Artikeln Einblicke und Unterstützung zu bieten, damit du eine rechtssichere Website betreiben kannst.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass für verbindliche und rechtlich fundierte Antworten ein Anwalt konsultiert werden sollte.

Update 25.08.2023

Es gibt nun immer mehr Anbieter für Schweizer Datenschutzerklärungen. In meinen Augen auch leider einige unseriöse.

Ich bleibe bei meinen Angeboten bei Datenschutzpartner oder PrivacyBee.

In meinem Artikel „Datenschutzerklärung erstellen: Meine besten Empfehlungen“ werde ich laufend die neuen, in meinen Augen seriösen Anbieter auflisten.

Datenschutzpartner

Bei Datenschutzpartner handelt es sich um einen Anbieter, der von Martin Steiger (Anwalt), Andreas Von Gunten und Cornelia Diethelm gegründet wurde.

Sie bieten verschiedene Dienstleistungen wie den Datenschutzgenerator, Datenschutz-Vertretung, eine Academy sowie viele Informationen in Form von Blogs, Podcasts usw.

Das Angebot berücksichtigt das schweizerische Datenschutzgesetz (DSG) und bei Bedarf auch die DSGVO.

Die Kosten betragen CHF 89.- exkl. MwSt. pro Jahr.

Erstellung der Datenschutzerklärung

Die Datenschutzerklärung wird mithilfe eines Generators erstellt. Du wirst durch einen Fragenkatalog geführt und erhältst am Ende eine eigene Datenschutzerklärung. Bei jeder Frage im Fragekatalog werden Informationen und Unterstützung bereitgestellt.

Vorteile

  • Du kannst aus über 300 Diensten auswählen und sie in der Datenschutzerklärung angeben, einschliesslich externer Dienste wie z.B. Zoom.
  • Du kannst den Text der Datenschutzerklärung ändern, z.B. in der Du-Form oder in einer anderen Sprache. Es ist auch möglich, weitere Dienste jederzeit hinzuzufügen.
  • Nach einem Jahr kannst du das Abonnement theoretisch kündigen und die Datenschutzerklärung zeitlich unbegrenzt weiterverwenden.

Nachteile

  • Die Kosten sind deutlich höher. Allerdings ist das Abonnement nach einem Jahr kündbar und die Datenschutzerklärung kann weiterhin genutzt werden.
  • Die Aktualisierung der Datenschutzerklärung muss manuell erfolgen, was jedoch auch Vorteile haben kann.
  • Obwohl Hilfetexte im Fragenkatalog vorhanden sind, kann es für Laien schwierig sein, alle Angaben korrekt auszufüllen.

PrivacyBee

PrivacyBee ist ein Anbieter, der von Domenig & Partner Rechtsanwälte AG betrieben wird.

Sie bieten Datenschutzerklärungen für Websites an, die das schweizerische Datenschutzgesetz (revDSG) mit oder ohne DSGVO berücksichtigen.

Die Kosten betragen CHF 3.- pro Monat.

Erstellung der Datenschutzerklärung

Die Erstellung der Datenschutzerklärung ist bei PrivacyBee sehr einfach. Du meldest dich an, gibst die Adresse deiner Website an und PrivacyBee scannt automatisch deine Website, um die Datenschutzerklärung zu erstellen.

Die Datenschutzerklärung kann dann mithilfe eines JavaScript-Codes in deine Website integriert werden.

Vorteile

  • Schnelle und einfache Erstellung der Datenschutzerklärung
  • PrivacyBee überprüft automatisch regelmässig deine Website auf alle datenschutzrelevanten Dienste
  • Günstiger Preis
  • Verfügbar in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch
  • Übersichtliches und ansprechendes Design, Farbeinstellungen direkt im PrivacyBee-Dashboard möglich
  • Kostenlose 14-tägige Testversion

Nachteile

  • Nicht alle Dienste werden erkannt. PrivacyBee nimmt gerne Feedback entgegen.
  • Es werden nur die Dienste erkannt, die tatsächlich auf der Website eingebunden sind. Dienste wie Zoom können nicht in die Datenschutzerklärung aufgenommen werden.
  • Die Texte der Datenschutzerklärung können nicht verändert werden. Du hast keine Möglichkeit, etwas zu entfernen, hinzuzufügen oder zu ändern.
  • Das Abonnement muss kontinuierlich bezahlt werden. Sobald du kündigst und das Abonnement abgelaufen ist, wird die Datenschutzerklärung nicht mehr auf deiner Website angezeigt.

Fazit

Beide Anbieter haben Vor- und Nachteile.

Persönlich finde ich die Darstellung von PrivacyBee ansprechend und die automatische Aktualisierung ist ein grosser Vorteil. Allerdings werden meiner Meinung nach noch nicht alle Dienste von Websites vollständig erfasst. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass sich bei PrivacyBee noch viele Verbesserungen ergeben werden.

Wenn du eine einfache Website mit wenigen Funktionen hast, reicht PrivacyBee auf jeden Fall aus.

Wenn du jedoch Wert darauf legst, dass auch externe Dienste wie Zoom in der Datenschutzerklärung aufgeführt werden oder wenn du die Datenschutzerklärung textlich anpassen möchtest, empfehle ich dir definitiv Datenschutzpartner.

Aktualisierung der Datenschutzerklärung

Es wird allgemein empfohlen, die Datenschutzerklärung etwa alle 6 Monate zu aktualisieren. Daher ist es wichtig, unabhängig vom Anbieter ein aktives Abonnement zu haben.

Bei PrivacyBee erfolgt die Aktualisierung automatisch, während du bei Datenschutzpartner dies selbst erledigen musst.

Aber weshalb ist dies überhaupt wichtig?

In meinen Augen gibt es hier zwei wichtige Gründe:

1. Veränderungen auf deiner Website

Wenn du Änderungen an deiner Website vornimmst, zum Beispiel die Einführung eines Newsletters oder den Wechsel zu einem anderen Newsletter-Anbieter, muss auch die Datenschutzerklärung entsprechend angepasst werden. Änderungen an der Website erfordern oft auch eine Aktualisierung der Datenschutzerklärung.

2. Empfehlungen, Rechtsprechungen und Änderungen seitens der Anbieter

Auch Empfehlungen und rechtliche Bestimmungen können sich ändern.

Ein Beispiel dafür ist die DSGVO aus dem Jahr 2018. Zu dieser Zeit war unklar, welche Empfehlungen für Google Fonts gelten und wie dies auch bei Google Analytics, Cookies usw. aussieht.

Ebenso war der Datentransfer in die USA über das Privacy Shield damals akzeptiert.

2020 wurde das Privacy Shield jedoch ungültig, was eine Anpassung der Datenschutzerklärung erforderte.

Seit dem 10.07.2023 wurde das EU-US-Data Privacy Framework erlassen und der Datentransfer ist nun wieder weitgehend akzeptiert.

Solche Veränderungen erfordern ebenfalls eine Aktualisierung der Datenschutzerklärung.

Dies gilt nicht nur für die EU-DSGVO, sondern auch für mögliche Veränderungen in der Schweiz.

Auch die Umstellung von Google Universal Analytics im Juli 2023 auf GA4 erforderte eine Anpassung der Datenschutzerklärung und so weiter.

Es ist wichtig zu beachten, dass man einen rechtlichen Text wie die Datenschutzerklärung niemals erstellen und dann vergessen sollte.

Daher ist es sinnvoll, ein Abonnement bei Datenschutzpartner oder PrivacyBee aufrechtzuerhalten, um die Aktualisierung und Pflege der Datenschutzerklärung fortlaufend zu gewährleisten.

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Mit der Einbindung oder Aktualisierung der Datenschutzerklärung auf deiner Website bist du bereits fast am Ende meiner Checkliste angelangt. Es fehlen nur noch die Punkte für Datensicherheit sorgen und die Organisation externer Datenverarbeitungen.

Danke dir und lieber Gruss
Karin

Kostenlose Schweizer Datenschutzerklärung

Oben schrieb ich, dass es derzeit keine kostenlose Schweizer Datenschutzerklärung gibt, die das neue Schweizer Datenschutzgesetz vollständig berücksichtigt.

Allerdings findest du auf der Website von „Datenschutz Self Assessment Tool“ Vorlagen, mit denen du kostenlos eine Schweizer Datenschutzerklärung selbst erstellen kannst.

Bitte beachte, dass dies komplex sein kann. Ich empfehle daher die Nutzung einer der beiden oben genannten Anbieter.

Spürst du, dass in deinem Business noch viel mehr möglich ist?

Doch du bist langsam am Verzweifeln, weil es bei anderen scheinbar mühelos funktioniert – nur bei dir nicht?

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